Gastbeitrag: Ersetze dein Selbstwertgefühl durch Selbst-Akzeptanz

Selbstbewusstsein durch Selbst-Akzeptanz ersetzenVergiss dein Selbstwertgefühl.

Dieses ist meist nicht verlässlich, sondern trügerisch. Wenn du eine Aufgabe erledigst, dann richtet sich dein Selbstwertgefühl danach, ob du selbst subjektiv von deiner Arbeit überzeugt bist. Wenn du dir einredest, dass du es hättest besser machen können, dass du dir keine Mühe gegeben hast, dann wird sich ein niedriges Selbstwertgefühl einstellen. Dieses Gefühlsniveau wird in deinem Unterbewusstsein abgespeichert und bildet die Basis für alle deine nächsten Vorhaben. Wenn du schon mit einem negativen Gefühl in die neuen Unternehmungen startest, dann sind sie schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

 

Akzeptiere dich wie du bist

Eine geeignetere Methode ist die Selbst-Akzeptanz. Anstatt sein Selbstwertgefühl über die subjektive Beurteilung seines Schaffens zu erzeugen, sollte man lernen sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist. Man widmet sich nach wie vor seiner Arbeit, beurteilt diese aber unter einem ganz anderen Gesichtspunkt. Egal ob man selbst mit seiner Arbeit zufrieden ist oder nicht. Man akzeptiert, dass es das Beste ist, was man zum aktuellen Zeitpunkt produzieren kann. Der Ort, an dem man sich gerade in seiner Persönlichkeitsentwicklung befindet und die Fähigkeiten, die man an diesem Ort besitzt, bestimmen über die Qualität der Arbeit.

Wenn man seine Arbeit an einem Qualitätsmaßstab misst, von welchem man zwar träumen mag, den man selber aber noch nicht erreicht hat, führt das nur zu Unzufriedenheit.

„Glück ist gleich Realität minus Erwartung“ – Unbekannt

Selbst-Akzeptanz schließt große Ziele nicht aus

Diese Methode schließt nicht aus, dass man nach Höherem strebt. Man kann trotzdem große Ziele verfolgen, wenn man sich selbst so akzeptiert wie man ist, egal wo man sich gerade auf dem Weg zu seinem Ziel befindet. Selbst-Akzeptanz bedeutet nicht, dass man sich der Mittelmäßigkeit hingibt und akzeptiert, dass man niemals in etwas gut und erfolgreich werden kann.

Wenn man den Fokus von dem subjektiven Selbstwertgefühl auf die Selbst-Akzeptanz verlagert, dann nimmt man sich selbst den Druck dem Bild gerecht zu werden, welches wir von uns selber haben. Dadurch wird es ungemein leichter bessere Arbeit zu leisten und unserer Kreativität freien Lauf zu lassen. Wir sprengen die Fesseln der Erwartung und befreien uns von unserem fiktiven Alter Ego.

 

Quantität führt zu Qualität

Ohne die einengenden Erwartungen an die Qualität unserer eigenen Arbeit, sind wir in der Lage wahrlich Großartiges zu leisten. Wenn alle Hemmungen von einem abgefallen sind, können wir uns voll und ganz unserer Kreativität hingeben, und Massen an Arbeiten hervorbringen.

Der Weg zu Qualität führt oft über die Quantität.

„Plant a lot, harvest a few“ – Seth Godin

Um irgendwann eine Qualität zu erreichen, von der andere nur träumen, muss man zunächst eine Unmenge an Inhalten produzieren. Irgendwann findet man zu seiner eigenen Stimme, die man im weiteren Prozess wie einen Diamanten stetig schleifen muss.
Um seine Stimme zu finden, ist man jedoch auf das Feedback seiner Kunden oder seiner Zielgruppe angewiesen. Dafür muss man seine Unmengen an Arbeiten auch allen liefern. Egal ob du Texte schreibst, Bilder malst, YouTube Videos kreierst, fotografierst, Produkte erschaffst oder eine Dienstleistung anbietest. Du musst immer liefern und Feedback einholen. Dieses Feedback lässt du in deine neuen Arbeiten einfließen, wodurch sie besser werden. Am Anfang steht die schiere Quantität, die dich mit der Zeit zu Qualität führt, wenn du dem Prozess folgst.

Jeden Tag 1% besser werden

Die meisten Menschen konzentrieren sich auf die großen Erfolge im Leben. Man nimmt sich etwas vor, ist am Anfang ganz enthusiastisch und voller Eifer. Mit der Zeit sinkt die Motivation, weil man keine Erfolge sieht. Man hat dieses große Ziel vor Augen, aber der Abgleich zwischen der momentanen Realität und diesem Ziel in der Zukunft passt einfach nicht zusammen. Man hat das Gefühl, dass man diesem Ziel nicht näherkommt, was dann dazu führt, dass man noch unmotivierter wird. Zunächst lassen wir den einen oder anderen Tag die Zügel schleifen. Dann werden es mehrere Tage hintereinander und irgendwann ist unsere Begeisterung total abgeflacht, sodass wir uns fragen, wieso wir überhaupt jemals so voller Enthusiasmus und Aufbruchsstimmung waren.

„If you can’t measure it, you can’t improve it“ – Peter Drucker

Wenn wir ein großes Ziel haben, dann müssen wir dieses herunterbrechen in kleine, schaffbare und messbare Aufgaben. Idealerweise kann man es auf eine Tages- oder Wochenaufgabe herunterbrechen.

Nehmen wir mal an dein Ziel ist es einen Halbmarathon laufen zu können. Zunächst könntest du die Zeit in der du das schaffen möchtest völlig ausblenden und dich einzig und allein darauf konzentrieren die 21 km zu schaffen.
Wenn du jetzt versuchst, gleich in der ersten Laufeinheit die vollen 21 km zu laufen, wirst du scheitern. Und zwar so gründlich, dass du deine Laufschuhe wahrscheinlich für eine sehr lange Zeit meiden wirst.

Stattdessen wäre es besser klein anzufangen. Man läuft beim ersten Mal nur 30 min. Beim nächsten Mal steigert man sich um 1 %, also grob 30 min. 20 sek., beim nächsten Mal noch mal 1 %, also 30 min. 40 sek. und immer so weiter. Wenn man 3-4 Laufeinheiten pro Woche nach dieser Methode absolviert, sollte man nach spätestens einem Jahr in der Lage sein einen Halbmarathon zu laufen. Das Gute dabei: man sieht jedes Mal Fortschritte und hat ein System, dem man folgen kann. Es gibt sicherlich viel bessere Methoden, um schneller in der Lage zu sein, einen Halbmarathon zu laufen, aber das Beispiel mit dem Laufen soll nur das Prinzip verdeutlichen.

Irgendwann greift der Effekt der Aufzinsung (compounding) und liefert nach anfänglich kleinen, kaum wahrnehmbaren Ergebnisse, riesige Fortschritte, die andere Leute vor Neid erblassen lassen.

Wichtig hierbei ist, dass wir unsere Ziele in so kleine Etappen wie nur möglich herunterbrechen und sie quantifizierbar, sprich messbar machen. Denn nur was mir messen können, können wir auch verbessern.

 

Schlussfolgerung

Wenn wir die Bewertung unserer Arbeit vom klassischen Selbstwertgefühl zur Selbst-Akzeptanz ändern, werden wir schlussendlich bessere Arbeit machen. Wir werden uns von unseren selbst auferlegten Fesseln an unsere Kreativität loslösen und in neue Regionen der Selbstverwirklichung vordringen können. Wenn wir dann beständig und zuverlässig neue Werke schaffen, werden wir automatisch zu einer Qualität kommen, von der wir einst nur zu träumen gewagt hätten.

 

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Alex KochAlex vom Blog derstoiker.de schreibt über Themen des selbstbestimmten Lebens.
Er ist tief in die Gebiete der Persönlichkeitsentwicklung, Selbsthilfe, des Stoizismus
und Entrepreneurship eingedrungen. Dieses Wissen und seine eigenen Erfahrungen damit möchte er mit anderen Menschen teilen. Seinen Lesern dabei zu helfen ein selbstbestimmtes Leben zu führen und ihre Lebenseinstellung und Entscheidungen für sich zu reflektieren, ist sein Ziel. Er vertritt die Meinung, dass jeder sein Leben zu seinen Bedingungen leben und dadurch sein volles Potenzial heben kann.

3 Gedanken zu „Gastbeitrag: Ersetze dein Selbstwertgefühl durch Selbst-Akzeptanz

  1. Robert

    Hi,

    Ich finde den Gedankengang, den du hier beschrieben hast einfach super. Durch Selbst-Akzeptanz anstelle von Selbstbewusstsein fühlt man sich genau da, wo man jetzt gerade ist, gut. Und darum geht es ja schließlich.

    Besonders gut gefallen hat mir der Punkt mit dem „Jeden Tag 1% besser“. Wenn wir das umsetzen können, dann rücken auch Ziele, die scheinbar in weiter Ferne liegen, Schritt für Schritt näher.

    Beste Grüße und weiter so!
    Robert

  2. Michel

    Jeden Tag nur ein bisschen besser… 1 Prozent… super Ansatz.

    Schade, dass es die Seite „Stoiker“ nicht mehr gibt. Zumindest führt der Link zu keinem funktionierenden Blog mehr.

    Lieben Gruß, Michel

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